Über Privilegien, Risiken und Chancen








Macht ist ein grosses Wort. Mit ihr einher geht viel Positives, aber genauso Negatives. Doch per se ist Macht zuerst einmal neutral, weder gut noch böse. Grundsätzlich dienen Machtdynamiken dazu, Begebenheiten zu verändern und Ziele zu erreichen. Im besten Falle stärken Personen mit Macht ihre Mitmenschen, die Gesellschaft oder Systeme. Doch Macht ist bei Missbrauch auch die Ursache von Ohnmacht, Wut und Verzweiflung.
Machtbeziehungen durchziehen Partnerschaften, Institutionen und Staaten überall auf der Welt, denn sie sind eine unsichtbare Eigenschaft sozialer Beziehungen. Wer entscheidet, wer besitzt, wer Zugang und Mitsprache erhält, wer respektiert wird und wer nicht; das alles ist geprägt durch historische, gesellschaftliche, kulturelle und strukturelle Gegebenheiten. Schon von klein auf wird eine Person durch die in ihrem Umfeld herrschenden Machtverhältnisse geprägt. Ihre Lebensmöglichkeiten und Erfahrungen hängen schon sehr früh davon ab.
Warum wollen wir Macht und wie setzen wir sie ein? Wie kann sich jeder Einzelne von uns dazu ermächtigen und dadurch der Ohnmacht entkommen? Was sind denn Kriterien von Macht? Lässt sich an festen Machtstrukturen rütteln? Diesen und weiteren Fragen geht die Ausstellung nach und regt dadurch an, gesellschaftliche und persönliche Machtstrukturen zu erkennen, zu beobachten und zu reflektieren.
Denn je besser man die Dynamiken von Macht versteht, desto eher kann man sich selbst ermächtigen und aktiv entscheiden, welche Machtstrukturen man unterstützen und welche man sinnvoll aufbrechen möchte.
Trailer zur Ausstellung
Mit Werken von:
Ulay/Marina Abramović, Maya Bringolf, Rah Eleh, Reena Saini Kallat, Thomas Locher, Anne Morgenstern, Rimini Protokoll, Talaya Schmid, Nina Staehli, Stirnimann-Stojanovic, Luca Zanier
Kuratorium:
Alexandra Könz, Dr. phil., Vögele Kultur Zentrum
Wissenschaftliche Mitarbeit:
Sina Jenny, Vögele Kultur Zentrum
Karolina Widla, Vögele Kultur Zentrum
Anouk Estermann, Vögele Kultur Zentrum
Szenografie:
Bellprat Partner AG
Eröffnungsworte
Begrüssung durch Monica Vögele, Stiftungsratspräsidentin
Einführung
Einführung in die Ausstellung durch die Kuratorin Alexandra Könz
NEU: Die kleine, aber feine Zusatzausstellung
«Die Macht der Erzählung»




Erzählungen vermitteln Wissen, sie beflügeln unsere Vorstellungskraft, zeigen eine bestimmte Perspektive auf die Welt und haben die Kraft, uns einander näher zu bringen. Das Erzählen von Geschichten ist mehr als nur eine kulturelle Tradition – es ist ein grundlegender Bestandteil unseres Menschseins, der sich über Jahrhunderte hinweg auf der ganzen Welt entwickelt hat. Das Erzählen von Geschichten aktiviert nachweislich alle Bereiche unseres Gehirns, vor allem die Sinne und Emotionen. Erzählungen bauen Vertrauen auf und fördern Empathie für die Figuren der Geschichte.
Doch wer erzählt und wem zugehört wird, ist ein klarer Ausdruck von Macht. Machtvoll ist auch, aus welcher Perspektive erzählt wird, da es unser Verständnis der Realität formt. Welche Geschichten sind weitgehend unerzählt und wieso? Was macht eine erfolgreiche Erzählung aus, die nicht nur fesselt, sondern auch andere beeinflusst? Worin liegt die Macht des Zuhörens? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die kleine, aber feine Zusatzausstellung «Die Macht der Erzählung» vom 4. Juni bis 22. September.
Projektleitung und Kuration: Sina Jenny
Szenografie und Grafik: Jaira Peyer
Regie und Dramaturgie: Jeele Johannsen